„Was für ein unglaubliches Glück: Wir können morgens einfach den Wasserhahn aufdrehen und erhalten so viel Trinkwasser, wie wir benötigen. Mit dieser lebenswichtigen Ressource waschen wir uns, kochen unseren Kaffee oder trinken es direkt aus dem Hahn“, schrieb uns, Umwwelt- und Energie-Report, am vergangenen Samstag, 20. Juli, Luise Körner Teamleitung Chemikalienpolitik des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

Weiter berichtete sie: Doch das Ergebnis des BUND-Trinkwassertests zeigt: Unser Wasser ist gefährdet! So haben wir in neun von zehn Leitungswasserproben und in drei von fünf Mineralwassern

"Wir haben im Trinkwasser sogenannte PMT-Stoffe gefunden...! Luise Körner Foto: bund
“Wir haben im Trinkwasser sogenannte PMT-Stoffe gefunden…! Luise Körner , BUND Teamleitung Chemikalienpolitik Foto: bund

langlebige Chemikalien gefunden. Zwar überschritt keine Probe die aktuell geltenden gesetzlichen Grenzwerte. Das heißt, unser Trink­wasser ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht gesundheitsschädlich, doch: Es wird für die Wasserwerke in Deutschland immer schwieriger, uns sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen!“ Luise Körner fordert für den BUND, und natürlich, wie sie es richtigerweise auffasst : Wir müssen jetzt handeln!

Weiter mahnt sie und gibt noch genauere Angaben: Wir haben im Trinkwasser sogenannte PMT-Stoffe gefunden, also persistente, mobile und toxische Chemikalien. Da sie sich kaum abbauen, ist mit steigender Konzentration in unseren Grund- und Oberflächengewässern zu rechnen. -Auch eine im Mai vorgestellte Studie der Organisation Global2000 und dem Netzwerk PAN Europe belegt, wie Luise Körner, weiter auflistet,  die bedenkliche Verschmutzung mit der extrem langlebigen und mobilen Chemikalie Trifluoressigsäure (TFA) von Flüssen und Grundwasser. Für diese Untersuchung hatte der BUND eine Wasserprobe der Spree beigesteuert, die ebenfalls bedenkliche Werte aufwies.

Viele Trinkwasser gefährdende Stoffe lassen sich nur sehr kostspielig über Aufbereitungsan­lagen der Wasserwerke entfernen. Mancherorts wird das Wasser verdünnt, um unter den gesetzlich geltenden Werten zu bleiben. Das ist also keine echte Lösung!!!

Die Chemieindustrie muss zur Verantwortung gezogen werden. Denn PMT-Stoffe dürfen gar nicht erst in die Umwelt gelangen. Leider sind die Unternehmen mit wenigen Ausnahmen nicht gewillt, auf die Produktion dieser Stoffe zu verzichten. Dabei gibt es längst Alternativen. Aber der Umstieg kostet Zeit und Geld.

Der BUND stellt in seinem Bericht ganz eindeutig klar: So können wir nicht weitermachen. Denn diese Chemikalien sind nicht nur in unserem Trinkwasser zu finden. Wir nehmen sie auch über Nahrungsmittel auf. Und die Nebenwirkungen der Schadstoffe in unseren Körpern lassen sich noch nicht abschätzen. Die Weltgesundheitsorganisation spricht aber schon jetzt davon, dass bestimmte Chemikalien mitverantwortlich für die drastische Zunahme hormoneller Erkrankungen sind. Dazu zählen u.a. Brust- und Hodenkrebs.

Aufklärung: Alle sollen wissen, welche Stoffe in unserer Um­welt poten­tiell gefährlich sind. Alle sollen wissen, wer diese Stoffe in Umlauf bringt und wer dafür bezahlt. Dafür machen wir uns auf ver­schie­de­nen Ebenen stark: Wir testen Pro­duk­te auf Che­mi­kalien und konfrontieren Un­ter­nehmen, Behörden und Politik mit den Ergebnissen. Wir beauftragen wissenschaftlich basierte Analysen und Studien. Und wir gehen immer in die Öffentlichkeit.

Druck bei Industrie und Politik: Die Gesetzgebung zum Schutz vor Chemikalien ist auf europäischer Ebene geregelt. Hier brauchen wir eine vorsorgliche Beschränkung von Schadstoffen im Rahmen der EU-Chemikalienstrategie für Nach­hal­tig­keit. Wir sprechen mit Politiker*innen, nehmen Stellung zu Gesetzentwürfen, arbeiten eng mit Organisationen anderer Länder zusammen, um gemeinsam mehr zu bewirken. — Der BUND ist für seine gute Arbeit auch immer wieder auf Hilfen angewiesen. Klickebn Sie dazu seine website an.