Umwelt- und Nachhaltigkeitsversprechen müssen fair und verständlich sein

Zum gestrigen  Urteil, Donnerstag  27. Juni,  des Bundesgerichtshofs zur Behauptung von Katjes, seine Produkte seien klimaneutral, erklärte Linda Heitmann, Sprecherin der Grünen im Bundestag  für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auch gegenüber Umwelt- und Energie-Report (U + E) : “Das Urteil zeigt deutlich, dass wir einen klaren Rahmen für Verbraucher*innen und Unternehmen brauchen, damit Umwelt- und Nachhaltigkeitsversprechen von Produkten verständlich und fair sind!“

Aus Sicht von Linda Heitmann zeigen  zwei Richtlinien aus Europa – EmpCo und GCD –   in die richtige Richtung und bilden einen guten Rahmen: „Zum einen müssen Unternehmen den Umweltnutzen ihrer Versprechen verständlich, transparent und anhand allgemeiner Kriterien belegen. Und zum anderen reicht die Kompensation von Emissionen über sogenannte Zertifikate nicht mehr aus, sondern der Herstellungsprozess muss bereits Emissionen einsparen.

Das wäre ein klarer Mehrwert für Konsument*innen, die nach einer aktuellen Umfrage des Handelsverbandes beim Einkauf immer stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte achten. Und wir belohnen die Unternehmen, die sich tatsächlich und wirksam darum bemühen, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren.”

Wir, U + E, geben hier noch einige Hinweise   zum gestrigen Urteil. Danach  ist es so:  Wer mit einem umweltbezogenen Begriff wie “klimaneutral” wirbt, muss erklären, was das bedeutet. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden und damit der Wettbewerbszentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit Sitz in Frankfurt am Main., die geklagt hatte,  im Streit mit Katjes Recht gegeben.

Konkret ging es um eine Werbung des Lakritz- und Fruchtgummiherstellers Katjes in einem Lebensmittel-Fachblatt.  Darin hieß es, das Unternehmen produziere seit 2021 alle Produkte klimaneutral. Tatsächlich ist der Herstellungsprozess selbst nicht emissionsfrei. Katjes unterstützt zum Ausgleich aber Klimaschutzprojekte.