Insgesamt sind vor allem Mineralölprodukte und die Braunkohlenutzung die größten Faktoren beim Treibhausgasausstoß. Das  dokumentiert die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in einem aktuellen Hintergrundpapier in dem sie Höhe, Struktur und Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in den Bundesländern sowie die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen Die Agentur kommt zu dem Schluss es benötige  entschiedene Anstrengungen bei der Verkehrswende sowie beim Ersatz alter Ölheizungen durch klimafreundliche Lösungen. Vor allem NRW ist demnach durch seinen hohen Energieverbrauch und den daraus resultierenden hohen Treibhausgasausstoß ein Schlüsselland der Energiewende, stellt die AEE in dem Papier fest.

"NRW ist ein Schlüsselland der Energiewende ........"; Nils Boenigk
“NRW ist ein Schlüsselland der Energiewende ……..”; Nils Boenigk  und…

Um die Energiewende und die Klimaschutzziele erfolgreich umzusetzen, braucht es, wie sollte es auch anders sein,  eine Zusammenarbeit aller Regionen. Die AEE stellt bei ihrer Untersuchung auch fest: Auf dem Weg zur Energiewende sind die einzelnen Länder, die sich in Struktur von Wirtschaft und Energieversorgung auch stark unterscheiden,  bislang sehr unterschiedlich weit vorangekommen.

Der Anteil Erneuerbarer Energien am jeweiligen Primärenergieverbrauch (PEV) lag deshalb 2015 zwischen vier und über 40 Prozent. Den höchsten Wert erreichte dabei Mecklenburg-Vorpommern. Das Land im Nordosten Deutschlands lag mit deutlichem Abstand vor Thüringen und Schleswig-Holstein, die Anteile von 24 bzw. 23 Prozent aufwiesen. Den geringsten Wert verzeichnete Berlin, aber auch das Saarland, Hamburg und Nordrhein-Westfalen kommen auf Anteilswerte von weniger als fünf Prozent.

Unter den Erneuerbaren dominiert im Regelfall die Bioenergie, lediglich in Schleswig-Holstein hat die Windenergie den größten Anteil. Insgesamt jedoch machen in den meisten Bundesländern weiterhin Mineralölprodukte den größten Teil des Kuchens aus.

Aus Sicht der AEE zeigt die Struktur des Energieverbrauchs in Deutschland ingesamt und in den

Weiß das Armin Laschet... : Vorreiter für E-Mobilität ... mit Kohlestrom..; NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
… weiß das Armin Laschet… : Vorreiter für E-Mobilität … mit Kohlestrom..; NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Ländern , dass es verlässlicher Anreize bedarf, um unser Energiesystem umfassend zu dekarbonisieren“, bewertet Nils Boenigk, kommissarischer Geschäftsführer der AEE, die Zahlen. „Es muss uns aber auch gelingen“, so Boenigk, „Wind- und Solarstrom als die Technologien mit dem größten Ausbaupotenzial mittels Sektorenkopplung verstärkt für Wärme- und Mobilitätszwecke zu nutzen.“

Nicht nur der Energieverbrauch lässt sich in seiner Struktur aufgliedern, auch die CO₂-Emissionen können auf die Nutzung der einzelnen (fossilen) Energieträger zurückgeführt werden:

In NRW (Zahlen für 2014, keine aktuelleren Daten verfügbar), in Sachsen-Anhalt, in Brandenburg und in Sachsen wurde der jeweilige energiebedingte CO₂ -Ausstoß am stärksten durch die Braunkohle geprägt, in Sachsen und Brandenburg sogar zu fast zwei Dritteln. Allein die aus der Braunkohle resultierenden CO₂-Emissionen in NRW waren sogar höher als der jeweils gesamte energiebedingte Treibhausgasausstoß in den anderen Ländern.

Auch gemessen an der Einwohnerzahl weist Brandenburg die höchsten energiebedingten CO₂-Emissionen auf, noch vor den stark durch die Steinkohlenutzung geprägten Ländern Saarland und Bremen. so Boenigk. „Wir müssen jetzt gegensteuern“, so Boenigk, „ sonst setzen wir die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel.“

Inzwischen sind in einigen Bundesländern die energiebedingten Treibhausgasemissionen sogar wieder gestiegen. Vor allem in Hamburg sorgte die Inbetriebnahme eines neuen Steinkohlekraftwerks für deutliche Emissionssteigerungen. Der CO₂-Ausstoß aus dem PEV liegt hier inzwischen deutlich höher als noch 1990.

Die größten Treibhausgasminderungen wurden von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen erbracht – nicht zuletzt wegen Schließung von Braunkohle-Anlagen beziehungsweise deutliche Effizienzsteigerungen dieser. „Die Braunkohleländer haben schon erheblich zu den bisher erreichten Emissionsreduktionen beigetragen. Das muss anerkannt werden und zeigt gleichzeitig, dass nur mit zeitnahen Einschnitten bei der Braunkohlenutzung der Klimaschutzweg weiter beschritten werden kann“, kommentiert Boenigk die Entwicklungen.